2010-07-01

asien für einsteiger

Bis jetzt waren meine Reiseziele immer in der Welt der "Langnasen". Dieses Jahr sollte es mal anders sein. Freunde von mir sind des Job wegens nach Singapore gegangen. Da lag es nahe, sie zu besuchen.

Gedacht, getan - ich startete meinen ersten Ausflug ins Land des Lächelns in der Metropole Singapore. Singapore hat die Bezeichnung Metropole wirklich verdient. An manchen Ecken hat es mich an New York erinnert. Während meines Aufenthalts dort habe ich aber schnell gelernt, dass Singapore nicht unbedingt ein Spiegel des restlichen Asiens ist.

Da die Amtssprache Englisch ist hat man schon mal keine Sprachprobleme. Die Währung ist einfach umzurechnen und auch die Kriminalitätsrate ist verschwindend gering.

Ganz salopp könnte man Singapore auch als "Asien für Einsteiger!" bezeichnen.

Als Stadtstaat gibt es hier ganz klar eine Sonderstellung die man auf den zweiten Blick deutlich erkennt. Es ist eine unwahrscheinlich saubere Stadt in der Alles geregelt und kontrolliert abläuft. Strafen in Höhe von 1.500 SIN-Dollar und mehr, für Delikte wie auf die Straße spucken oder bei rot über die Fußgänger-Ampel gehen, sind keine Seltenheit und wirken extrem abschreckend.

Fasziniert haben mich ganz klar, die Sauberkeit, die zum Teil interessanten Bauten und der Mix der Kulturen.

Was mich jedoch etwas irritiert hat, ist das Thema der sog. Maids. In Singapore ist üblich, dass gutsituierte Familien eine Maid einstellen, die den Haushalt organisiert und die Kinder hütet. Per Gesetz sind die Familien für die Maids zu hundert Prozent verantwortlich und für das Handeln der Maids haftbar.

Es gibt Maid-Zertifikate, welche eine Familie erwerben muss bevor sie jemanden anstellen darf. Darin sind Punkte wie: "Die Maid muss mindestens 1x pro Tag duschen dürfen!" ; "Die Maid darf 3x pro Tag essen" aufgeführt.

Maid-Zimmer mit einer Größe von 2,5qm sind keine Seltenheit.

Natürlich muss man die andere Seite auch betrachten. Die Konsequenz der harten Umsetzung dieser Regeln kommt sicherlich auch daher weil ein Teil der Maids in der Vergangenheit die Grenzen einfach überschritten und somit so manche Familie in Schwierigkeiten gebracht haben.

Dennoch, ich war irritiert ob einer Situation die bei uns hier in Deutschland nur schwer vorstellbar ist.



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