2008-05-07

sind wir nicht alle ein bisschen ...

Manchmal haben Menschen schon seltsame Angewohnheiten – das ist ja keine neue Erkenntnis. Heute hatte ich zum Beispiel im Flieger einen Mann in meiner Reihe sitzen, der während des Fluges die Wolken fotografierte. Auch eine Möglichkeit die Flugzeit zu überbrücken, immer nur schlafen, lesen oder Musik hören ist ja auf Dauer langweilig. Ob er das wohl während jedes Fluges macht – eigentlich eine witzige Vorstellung. Zuhause hat er dann seine ganz persönliche Wolkensammlung die er im richtigen Augenblick aus dem Schrank zieht. Briefmarken kann doch jeder sammeln, aber der Satz: „Willst Du meine Wolkensammlung sehen?“ hat was.

Naja, aber die eigentliche Frage ist, wann wird eine Angewohnheit seltsam? In einem Touristenbomber auf dem Weg nach Mallorca wäre sein Verhalten wahrscheinlich auch niemandem aufgefallen. Aber in einer Linienmaschine von Düsseldorf nach München ist es ja fast schon so, als würde er den Piloten mit lautem Klatschen für die gelungene Landung beglückwünschen. Man sieht also, das Umfeld spielt eine nicht unwichtige Rolle bei der Beurteilung ob Etwas seltsam ist oder nicht. Sicherlich hängt es auch von den Maßstäben, Erfahrungen und Einstellungen der Person ab, die beurteilt.

Offen gestanden will ich gar nicht wissen, was ich Tag für Tag mache, das in den Augen anderer Personen als seltsam erscheint. Aber mal ganz ehrlich, sind wir nicht Alle ab und an ein wenig seltsam und macht das nicht gerade unsere Einzigartigkeit aus? Während ich das hier schreibe kommt mir gerade in den Sinn, dass sich die Kreativagentur eines Getränkeherstellers wohl schon einmal den Kopf über die gleiche Frage zerbrochen hat. Heraus kam ein einprägsamer Claim, der es wunderbar auf den Punkt bringt:

Sind wir nicht alle ein bisschen Bluna?

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